AMD Fusion Prozessorkonzept

“AMD Fusion” ist ein Prozessorkonzept und  der Marketingbegriff für eine ganze Reihe von 64-Bit Accelerated Processing Units (APUs). Die ersten Mikroprozessoren, hergestellt im 40 nm Fertigungsverfahren, vereinen eine Zentrale-Verarbeitungseinheit (CPU) und eine Grafik-Verarbeitungseinheit (GPU) auf einem Kern. Damit wollte und konnte AMD auch den Markt rund um Tablets, Netbooks, All-in-One-Geräte usw. bedienen. Erste Modelle für den Einsatz in Mobile Geräten wurden im Januar 2011 vorgestellt. Die erste Generation APUs basierte noch auf der K10 Mikroarchitektur, Codename Llano, und fand Verwendung in der K10-A- und E-Serie.

 

AMD Family 14h
Zur AMD Family 14h zählen Prozessoren mit
Bobcat Mikroarchitektur aus dem “AMD Fusion” Konzept, deren Marktstart am 04.01.2011 war. Die Architektur dieser Zweikernprozessoren mit integrierter GPU und Northbridge, wurden auf geringen Stromverbrauch hin optimiert und finden in Subnotebooks, Tablets, Netbooks und Nettops ihre Verwendung. Folgende Prozessoren wurden im 40nm Fertigungsprozess hergestellt:
“Zacate” Prozessoren mit 18 Watt TDP
“Ontario” Prozessoren mit 9 Watt TDP
“Desna” Prozessoren mit 5,9 Watt TDP
“Hondo” Prozessoren mit 4,5 Watt TDP

 

* AMD Family 15h / 1. Generation / 12.10.2011
Die AMD Family 15h mit
Bulldozer Mikroarchitektur ist direkter Nachfolger der K10-Mikroarchitektur. Deren Prozessoren wurden im 32 nm Fertigungsverfahren hergestellt. “Bulldozer” Prozessoren zählen eigentlich nicht zum “AMD Fusion” Konzept, weil sie von Grund auf ohne APU konzipiert wurden. Aufgeführt sind sie hier dennoch, da die Bulldozer Mikroarchitektur die Basis für nachfolgende Fusion-Generationen ist. Marktstart war am 12.10.2011. FX-Prozessoren mit Zambesi Kern wurden in High-End Systemen und Prozessoren mit Zurich-, Velencia- und Interlagos-Kern wurden in Server-Systemen eingesetzt.

 

AMD Family 15h / 2. Generation / 15.05.2012
Zur AMD Fusion 15h, gehören die Prozessoren mit
Piledriver Mikroarchitektur (eine optimierte Bulldozer  Mikroarchitektur) mit Marktstart am 15.05.2012. Diese im 32 nm Fertigungsprozess hergestellten Prozessoren gibt es mit folgenden Kernen:
Trinity und Richland (Athlon X2, X4 und A-Serie für das Desktop-Segment)
Trinity und Richland (A-Serie für das Mobile-Segment)
Vishera (FX-Serie für das Hig-End Desktop-Segment)
Delhi, Seoul, Abu Dhabi und Warsaw (Opteron-Serie für das Server-Segment)

 

AMD Family 16h / 1. Generation / 23.04.2013
Die
Jaguar Mikroarchitektur löste am 23.04.2013 die bis dahin auf der Bobcat Mikroarchitektur basierenden Prozessorgenerationen ab. Jaguar bildet die Basis für AMDs Kabini- und Temash-APUs der A-, E- und G-Serien. Diese Generation, hergestellt im  28 nm Fertigungsprozess, wurde für Mobile Low-Power und Ultra Low-Power Geräte konzipiert, es entstanden aber auch einige Low-Power Sempron, Athlon und Opteron Prozessoren für das Desktop- und Server-Segment.

 

AMD Family 15h / 3. Generation / 14.01.2014
Am 14.01.2014 löste die 3. Generation der “AMD Family 15h” Prozessoren, mit
Steamroller Mikroarchitektur, jene mit Piledriver Mikroarchitektur ab. Die Prozessoren mit Kaveri-, Kaveri-Refresh- und Godavari-Kerne, erfuhren eine weitreichende Überarbeitung der ursprünglichen Bulldozer Mikroarchitektur und wurden im weiter geschrumpften 28 nm Fertigungsprozess hergestellt. Es wurden Prozessoren sowohl für das Mobile-, Desktop- und Embedded-, als auch für das Server-Segment hergestellt.

 

AMD Family 16h / 2. Generation / 29.04.2014
Zur AMD Family 16h gehören auch die Prozessoren mit
Puma Mikroarchitektur. Marktstart war am 29.04.2014. Diese treten die Nachfolge der “Jaguar” Prozessoren an und zielen auf das gleiche Marktsegment ab. Prozessoren mit Beema-Kern werden in Notebooks mit geringem Stromverbrauch verbaut, während Mullins Prozessoren den Tablet-Bereich abdecken sollen.
Am 16.05.2015 brachte AMD noch eine überarbeitete Version mit
Puma+ Mikroarchitektur auf den Markt. Diese mit Carrizo-L Kern ausgestatteten Prozessoren haben eine weiter entwickelte Videodecoder/-encoder Einheit.

 

AMD Family 15h / 4. Generation / 02.06.2015
Der direkte Nachfolger der Steamroller Mikroarchitektur ist die 4. Generation der ursprünglichen Bulldozer Mikroarchitektur, genannt
Excavator Mikroarchitektur. Deren Markteinführung war am 02.06.2015. Auch diese wurden im 28 nm Fertigungsprozess hergestellt. Unter dem Codenamen Carrizo und Bristol Ridge wurden sowohl Athlon X4 Prozessoren (mit deaktivierter GPU) als auch A-Serien Modelle verkauft. Aufgrund zahlreicher Optimierungen wie AVX2, BMI2, die Unterstützung von DDR4-Speicher und High-Density-Bibliotheken für die GPUs, soll es gegenüber den Steamroller Modellen, bei gleichem Takt, eine Leistungssteigerung von bis zu 30% geben.